Neue Malariamittel: natürlich künstlich

Pascal Mäser, Associate Professor, PhD

Swiss Tropical and Public Health Institute

09.

März

2023

18:30 -

20:00 Uhr

Video-Stream: https://youtube.com/live/i2mi8ayVQns


Seit jeher hat die Malaria die Geschichte der Menschheit beeinflusst. Auch im Vietnamkrieg spielte die Malaria eine wichtige Rolle, insbesondere chloroquinresistente Mutanten des Erregers Plasmodium falciparum. Zur Unterstützung des Vietcong lancierte Mao 1967 ein geheimes Programm,  um neue Malariamittel zu entwickeln. Darin erzielte Tu Youyou einen Meilenstein der Arzneimittelforschung: die Isolation von Artemisinin als aktives Prinzip der Heilpflanze Artemisia annua, wofür ihr 2015 der Nobelpreis in Medizin verliehen wurde. Artemisinin ist der Grundpfeiler der heutigen Malariatherapie. Das Molekül ist hochwirksam und bestens verträglich – doch leider wird es, einmal verabreicht, in unserem Körper schnell wieder abgebaut. Ein Konsortium aus Forschenden der University of Nebraska (USA), Monash University (Australien), Hoffmann-La Roche und des Swiss TPH hat synthetische Peroxide entwickelt, welche wirken wie Artemisinin aber bessere pharmakologische Eigenschaften aufweisen. Ein erstes Medikament, Arterolan, wird bereits zur Malariabehandlung eingesetzt.

Aula des Naturhistorischen Museums Basel

Augustinergasse 2, Basel 4051

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